Neues vom Acker KW 26
Liebe Solawistas,
im Moment läuft‘s rund bei uns: Regen und Sonne wechseln sich seit ca. zwei Wochen prima ab, so
dass der Boden im Großen und Ganzen genau den richtigen Feuchtegrad hat, um ihn zu bearbeiten
und kleine Jungpflanzen darin zu vergraben. Die nach dem Pflanzen dann auch gleich angegossen
werden – sehr praktisch! Die Schnecken haben wir mittlerweile auch etwas besser im Griff bzw.
viele Pflanzen sind jetzt so groß, dass es ihnen nicht mehr so schadet, ein wenig angenagt zu
werden. Und den jungen zarten Pflänzchen drücken wir kräftig die Daumen und streuen zusätzlich
Schneckenkorn.
Toi, toi, toi, dass das Schlimmste der Schneckenplage überstanden ist! Dann gibt es im Herbst und
Winter Steckrüben und Porree, die wir heute mit vielen Händen (nämlich denen von uns drei
Gärtnerx (Jakob hat Urlaub), Marlene und Caro, unseren 450-€-Kräften, und von Steffen, der ein
Praktikum bei uns macht) schon fast vollständig gepflanzt haben.
Zur besseren Vorstellung: 18 Kisten Porree haben wir bestellt, und sieben davon heute in ca. 4,5
Stunden in die Erde bekommen. Das Ganze ist also etwas zeitaufwendiger. Bei Porree gibt es die
Besonderheit, dass man ihn „frisieren“ muss, bevor man ihn pflanzen kann. Man bekommt die dicht
an dicht gesäten kleinen Porreepflänzchen (etwa so lang und bestenfalls auch so dick wie ein
Bleistift) in einer Art Blumenkasten in der Erde, in der sie gekeimt sind, geliefert. Dann zieht man
die Pflänzchen heraus, schüttelt die Erde von den Wurzeln, die ca. 4-5 cm lang sind, kürzt ebendiese
Wurzeln mit dem Messer auf ca. 1 cm ein (sonst wird es beim Pflanzen schwierig, und außerdem
regt das Abschneiden das Wurzelwachstum an), tunkt sie in eine schöne Plömpe aus Schafsmist,
Wasser und Erde (als Extra-Dünger, und damit die Pflänzchen zwischen ihrem Friseurtermin und
dem Gepflanztwerden nicht austrocknen), nimmt sich sodann einen Metallspieß, bohrt damit ein
kleines, aber möglichst tiefes Loch in die Erde und zirkelt den Porree dort hinein. Und dann
Glückauf, kleiner Porree, im November werden wir dich ernten kommen! (Und dazwischen jäten,
hacken, häufeln und mulchen wir.)
Außerdem war ja am letzten Samstag unsere erste Wochenend-Acker-Aktion! Vier Menschen haben
den Weg zur Roten Bete gefunden und bei schönem Sonnenschein fleißig gejätet und vereinzelt
(also an Stellen, wo die Samenkörner zu dicht gefallen sind, Pflänzchen rausgezogen, damit die
anderen genug Platz haben). Es ist immer wieder so nett mit euch auf dem Acker! Prima Stimmung,
interessante Menschen, spannende Geschichten – und am Ende ist die gesamte Rote Bete fertig
bearbeitet und alle halten sich den Rücken und haben schmerzende Knie. Kleiner Scherz. Kein
Scherz ist, dass es uns wirklich hilft, wenn ihr uns helfen kommt. Und auch kein Scherz ist, dass es
bisher jedes Mal super nett war und die gemeinsame Arbeit auch richtig Spaß macht (nicht nur mir)!
Diesen Sonntag ist übrigens Ole auf dem Acker und möchte mit euch Möhren jäten 🙂
Habt eine schöne Restwoche!
Kristina