Liebe Solawistas,
Die Arbeit in der Gärtnerei teilt sich im Moment in zwei Hälften: die Morgen- und
Vormittagsstunden verbringen wir möglichst in den Gewächshäusern, solange dort erträgliche
Temperaturen herrschen, die Nachmittage dann draußen „an der frischen Luft“.
Drinnen ist eine Menge zu tun: Auf den Auberginen hat sich der Erdfloh niedergelassen, der gerne
Blätter perforiert und damit der Pflanze ordentlich schaden kann. Außerdem haben ein paar
Ameisen beschlossen, dass Auberginen ein prima Ort für eine Blattlauszucht sind. Also haben sie
(höchstwahrscheinlich) welche dorthin geschleppt und pflegen sie jetzt hingebungsvoll. Andere
Insekten, die den Blattläusen schaden könnten, werden von den Ameisen erbittert bekämpft. Noch
sind alle Populationen klein, und wir hoffen, dass wir sie mit einem Mulchbett um die Pflanzen
herum (mag der Erdfloh nicht) und regelmäßigen Duschen von oben (mag weder Erdfloh noch
Ameise) in den Griff bekommen. Eine Marienkäferlarve, die am liebsten Blattläuse frisst, habe ich
heute auch schon auf die Auberginen umgesiedelt, vielleicht haben wir ja Glück, und wir finden
noch viele andere, dann können sie sich auch gegen die Ameisen durchsetzen. Toitoitoi! Wenn das
nicht funktioniert, müssen wir noch mal in der Trickkiste kramen.
Außerdem muss Unkraut gehackt, auch die Gurken und die restlichen Tomaten gemulcht, Tomaten,
Gurken und Melonen gepflegt (um Schnüre gewickelt, an denen sie nach oben ranken können, und
um überzählige Triebe erleichtert) werden. Die Paprika brauchen ebenfalls neue Schnüre, die sie
nach rechts und links abstützen, damit sie nicht umkippen, und auch hier fehlt noch das Mulchbett.
Außerdem kriegen alle jede Woche ordentlich Wasser, was den/die damit betraute Gärtny eine
ganze Weile beschäftigt, da wir nie ein ganzes Gewächshaus auf einmal beregnen können, und
daher immer wieder Schläuche herumtragen und woanders anschließen müssen.
Ab dem Mittag spätestens sind dann alle draußen zu Gange, auf dem Acker oder den kleinen
Freilandflächen um die Gewächshäuser herum. Dort pflanzen wir gerade den gesamten Kohl für
den nächsten Winter: Rotkohl, Wirsing, Weißkohl und Superschmelz (Riesen-Lagerkohlrabi). Und
auch hier muss alles mögliche von Unkraut befreit werden, sei es mit dem Trecker (wenn er denn
nicht die ganze Zeit die Pflanzmaschine ziehen müsste), mit der Einachsfräse, der Radhacke
(menschgeschoben) oder der Handhacke. Außerdem braucht jede Kultur auf dem Acker ein Netz
über dem Kopf, damit das bisschen Feuchtigkeit, das da ist, nicht sofort verdunstet, und damit
Freund Hase nicht den Kohl frisst, bevor wir ihn (fr)essen können. Diese Netze sind zwischen 30
und 100m (sic!) lang, ca 8 m breit und entsprechend schwer zu bewegen. Und dann will ja auch hier
alles bewässert werden: einmal Regner umstellen dauert ungefähr eine Stunde. Man glaubt es nicht,
ist aber so …
Ihr seht, es st genug zu tun! Die Saison ist in vollem Gange.
Und alle, die bis hierhin mit Lesen durchgehalten haben, möchte ich noch einladen: Kommt zu den
Wochenend-Aktionen! Wir freuen uns auf euch.
Habt eine schöne Restwoche!
Kristina