Neues vom Acker KW 48 von Inga

Liebe SoLawistas, 

ich atme gerade etwas erleichtert auf. Die frostempfindlichen Kulturen Rotkohl und Sellerie sind in Sack und Tüten. Der Wirsing hat leichten Frost bekommen, deswegen geben wir ihn euch diese Woche direkt raus – wenn ihr ihn schnell verarbeitet, gibt’s wohl kaum Verluste. Möhren und schwarzer Rettich sind mit Vlies zugedeckt, Fröste bis -10°C sollten so kein Problem sein. Jetzt können wir GärtnerInnen uns beruhigt mit Planungen befassen.

Bei der Ernte des Lagergemüses fällt viel kleines, angenagtes, daher nicht lagerfähiges Gemüse an, das wir euch in den nächsten Wochen verteilen. So schön am Prinzip SoLawi, dass nichts umkommt, nur weil es „nicht marktfähig“ ist. 

Apropos Verteilen: Wir planen euch schon am 15.12. mit Rotkohl zu versorgen, damit ihr wisst, wie viel ihr habt und was ihr ggf.. noch fürs Festtagesessen dazu kaufen müsst. Darüber hinaus planen wir, am 22.12. in etwa die doppelte Menge zu verteilen, damit ihr gut über die Feiertage und den Gärtnerei-Winterschlaf vom 25.12.-7.1. kommt. Noch mal in anderen Worten: Keine Gemüse-Verteilung am 29.12. und 5.1.

Auf meinen Text bzgl. Mithilfe auf dem Acker (#LINK) gab es Resonanz von einigen Mitgliedern – lieben Dank dafür! Es gab Verständnis für unsere Situation und Schilderungen, welche Hindernisse bestehen, außerdem Lösungsvorschläge.

Lösungsvorschläge gingen in Richtung einer Verpflichtung auf Mithilfe. Ich bin da zwiegespalten. Ich könnte mir gut eine verbindlichere Formulierung vorstellen, als ein „alles kann, nichts muss“. Aber ich möchte niemanden ausschließen, derdie keine Kapazitäten hat, mehr zu machen.

Denn, ich verstehe voll, dass nicht jede Person es schaffen kann, zu uns zu kommen. Jede/r hat seine/ihre Einschränkungen, Einbindung, Verpflichtungen und manches macht es schlichtweg unmöglich, auf den Acker zu kommen. Ich finde es super, dass all diese Personen die SoLawi durch ihre Mitgliedschaft ermöglichen, weiß das zu schätzen und denke, dass die Gemeinschaft es tragen kann, dass sich einige nicht über Mitgliedsbeitrag und Gemüseabholen hinaus engagieren. ….Oder, dass sich einige hauptsächlich in der Orga engagieren. Was so unfassbar wertvoll ist.

Vielleicht wäre mein Vorschlag: Ziel ist, dass aus jedem Haushalt eine Person einmal im Jahr auf dem Acker mithilft. Vorzugsweise zu den Wochenend-Aktionen, weil wir da am meisten Hilfe brauchen. Wer nicht kann, kann nicht. Gibt keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben, die Personen werden gute Gründe haben. Und: Ich bin gegen Kontrolle und Sanktionen. Diskussionswürdig? Gerne weiter im Rocket.Chat – vielleicht auf #Zweifelsfrei_alle? Macht einen Aufschlag.

Übrigens wurde uns rückgemeldet, dass man nicht schlau daraus werde, wann man denn nun eigentlich auf den Acker kommen darf. Unsere Rhythmen ändern sich saisonal, deswegen passen wir das saisonal an. Aber ich nehme mir den Hinweis zu Herzen. Ist blöd, wenn man erst mal drei Wochen Ackerpost wälzen  muss, auf der Website nichts findet und der Kalender ausgelaufen ist. Die Rhythmus-Wechsel sind vorhersehbar und wir sollten sie vorausschauend und übersichtlicher kommunizieren können. Wir finden eine Lösung. Derzeit ist jedenfalls Mithilfe willkommen Mittwochs und Donnerstags zwischen 9 und 16:00 nach Anmeldung unter garten@… bitte mindestens einen Tag vorher .

Der zweite Text von Kirsten und mir „Großes Gemüse? Durchschneiden? Sauerei?“ hat kaum Resonanz gefunden. Habt ihr da Gedanken zu? Oder habt ihr vielleicht direkt eure Fellow-SoLawistas im Depot angeschrieben? Freue mich über Rückmeldungen im Rocket-Chat oder per Mail.

verschneite Grüße von

Inga