Heute mal etwas unerwartetes. Komm mit auf eine Traumreise 🙂
Du findest eine Position in der du weder aufrecht noch bequem die nächsten 2,5 Stunden verbringen kannst. Stell dir vor, von deinem Atlaswirbel geht ein feiner Faden senkrecht Richtung Himmel. Atme dreimal tief in den Bauchraum ein, zähle bis 5, und atme etwas länger aus, zähle dabei bis 6. Wenn deine Nase läuft, versuche hinein zu spüren, ohne die Emfpindungen und entstehenden Gefühle zu bekämpfen. Ist da Kälte? Vielleicht Nässe? Ein Kitzeln? Beobachte unvoreingenommen, was für Gefühle diesen Empfindungen folgen. Wenn du den Impuls spürst, deinen Ärmel zu benutzen, bemerke dies ohne ihm direkt zu folgen. Beobachte ihn einen Augenblick. Willst du ihm folgen, so tue dies mit Achtsamkeit.
Gib dein Gewicht an die Erde zu deinen Knien ab. Du bist getragen, mehr noch, du klebst geradezu, und löst deine Knie mit einem saugenden Geräusch von der Erde, wenn du achtsam die Position änderst. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei deinen Knien – spürst du die Kälte der nassen Erde durch die Schichten deiner Hosen hindurch? Dringt mit der Feuchtigkeit auch das tiefe Wissen darum in dein Bewusstsein, dass Regenhosen eben auch nur so und so lange dicht halten?
Spüre die Schwere deiner Handschuhe, ihre Feuchtigkeit oder Trockenheit. Sind da vielleicht leichte Temperaturunterschiede im Wasserfilm auf der Haut deiner Hände? Wandelt sich das Gefühl der Kälte, wenn du das Licht deiner Aufmerksamkeit in deinen Händen verweilen lässt?
Nun weite deine Aufmerksamkeit auf deinen gesamten Körper. Wo spürst du die höchste Intensität? Ist es der gebeugte Lenden- oder Brustwirbel? Deine kalten, nassen Knie? Die tropfende Nase? Womöglich eine volle Blase? Kommen vielleicht Gedanken auf, über all die Schichten, die du umständlichst ausziehen müsstest, um sie zu leeren? Das sind nur Gedanken. Lass sie vorüber ziehen, wie die Wolken, die der bleigraue Himmel über die entbehrt. Und wenn dein Geist daran festhalten will, danke ihm für seine Mühen, dafür, dass er für dich sorgen will, und bitte ihn freundlich, zu den Empfindungen in deinem Körper zurückzukehren.
Komme langsam zurück mit deiner Aufmerksamkeit in die Weite, die dich umgibt. Nimm den Morgennebel wahr, sieh die noch zu erntenden Reihen vor dir und seufze dreimal tief auf. Komm in deinem Tempo zurück zur Arbeit und an diesen Ort – und jetzt gib mal n bisschen Gas, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.
von Inga
<3 Schööön! 😉