Neues vom Acker KW 09

Diese Woche jedenfalls fühlte sich die Arbeit endlich wieder so an, wie die Berufsbezeichung Gärtner suggeriert. Und nicht nach Projektmanagement, Controlling, Wirtschaftsplanung, Beschaffung, Antragswesen, Öffentlichkeitsarbeit, …

Stattdessen haben wir diese Woche den lecker malzig riechenden veganen Dünger, den ihr auf dem Foto seht, geliefert bekommen – 1,8 tonnen zum Glück teils mit dem Trecker bewegt. Beim ökologischen Anbau düngt man ja organisch – im Gegensatz zum mineralischen Dünger, der in der konventionellen Landwirtschaft hauptsächlich Anwendung findet. Der organische Dünger füttert die Bodenlebewesen, und die wiederum setzen die Nährstoffe für die Pflanzen frei – und zwar zu dem Zeitpunkt, wenn die Pflanzen es auch gebrauchen können, wenn Bodenlebewesen wir Pflanzen ihre biologische Aktivität hochfahren, nämlich wenn der Boden sich erwärmt, genug Luft und Wasser im Boden ist. Damit erhalten wir den Humus im Boden, der ansonsten durch unsere Bearbeitung angeregt, von den Bodenlebewesen aufgespeist werden würde.
Der mineralische Dünger führt zur gegenteiligen Entwicklung: Die Boden-Mikroorganismen brauchen eine bestimmte Menge Kohlenstoff pro Menge Stickstoff, die sie aufnehmen. Da der mineralische Dünger hauptsächlich Stickstoff liefert, knuspern die Mikroorganismen dann den Kohlenstoff-reichen Humus auf. Und Humus ist sooooo wichtig. Finden wir Ökos jedenfalls.

Diese Woche haben wir außerdem Dicke Bohnen und Zuckererbsen gesät. Dank der Folien, die seit kurz vor Weihnachten auf unseren Flächen lagen, ist der Boden verhältnismäßig trocken, die Bodenoberfläche war geschützt und so sind alle Mulch- und Erntereste sind jetzt mehr oder weniger Humus, da einmal durchs Nahrungsnetz der Bodenlebewesen gegangen. 

Dann möchte ich euch unseren spektakulären Neuzugang nicht vorenthalten: Unsere, also auch eure, neue Hacke. Das ist das rote Ding auf dem Steffen sitzt. Die wird – wie wir überzeugt sind – so einiges zum Kulturerfolg beitragen. In der Hauptwachstumszeit ist es wichtig, dass man alle Kulturen – auf unseren knapp 2 ha – einmal in der Woche hacken kann. Ansonsten gewinnt das Beikraut Überhand, und all die Arbeit und Ressourcen, die man schon in die Kultur gesteckt hat, ergeben trotzdem nur einen geminderten Ertrag. Damit hatten wir in der Vergangenheit immer wieder zu kämpfen und hoffen, dass wir das ab jetzt besser im Griff haben.

Oh und: Macht bitte weiter Werbung für uns – wir sind jetzt bei 114 von 140 Ernteanteilen.

viele Grüße

Inga

 

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