Liebe Leute,
ich schreibe diesen Blogeintrag an einem windigen, diesigen Mittwoch. Das ist auch mein erster Arbeitstag diese Woche. Ich war nämlich bis gestern krank. Gleichzeitig hat Steffen Urlaub. Sehr unpraktisch.
Solche Vorfälle – gerade wenn man viel zu tun hat, wenn einen viele Dinge im Privaten und in der Welt beschäftigen und wenn es auch noch diesig und grau ist – können schnell zu Stress führen. Und Stress macht vieles, aber nicht glücklich. Zumindest nicht dieser Stress.
Im besten Fall gräbt man dann in der Werkzeugkiste seiner Psyche und schaut, was man so machen kann. Im allerbesten Fall schafft man es, ein bisschen achtsam zu sein. Man nimmt sich die Zeit. Was soll’s. Mal reinfühlen. Einatmen, ausatmen. Ihr wisst schon.
Nicht immer, aber manchmal kann einem in solchen Momenten ein Licht aufgehen. Oder vielleicht anders ausgedrückt: Die Aufmerksamkeit kann sich verschieben. Weg vom imaginierten Säbelzahntiger, hin zu dem, was man hat. Die Wichtigkeiten verschieben sich.
Meine Arbeit ist es, in einem Team voller fähiger, netter Kollegen Lebensmittel für eine Gruppe voller fähiger, netter Menschen anzubauen. Eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Werten und Anschauungen, die sich aber geeint fühlt in dem Ziel, als Gruppe solidarisch für etwas einzustehen. Behutsam mit anderen Menschen und der Welt umzugehen. Sich gegenseitig zu helfen.
Hieraus kann ich echten Wert ziehen.
So, bevor ich hier im Pathos untergehe, wollt ihr bestimmt noch wissen, was in der Gärtnerei außerhalb meines Kopfes so vor sich geht.
Die Tomaten in unserem Folientunnel sind nun fast alle geräumt. Diese Woche nehmen Postelein und Winterkresse ihren Platz ein. In unseren Gewächshäusern haben nun Salate und ein direkt gesäter Asiasalat Platz gefunden. Ihr seht, der Herbst hat noch nicht richtig begonnen, aber der Gärtner muss gedanklich schon im Winter sein und schauen, was er dort ernten möchte. Auch die Lagerernte wird an den nächsten Mittmachwochenenden in Gang kommen. Apropos: Dieses Wochenende findet am Samstag wieder eines statt. Kommt gern vorbei und helft uns. 🙂
Habt noch eine schöne Restwoche!
Passt auf euch auf!
Jakob
Vielen Dank Jakob fürs Teilen deiner Gedanken!
Dankbarkeit muss man immer wieder üben und wir können für so Vieles dankbar sein. Auch darüber, dass ihr so tolle Arbeit macht mit der Unterstützung so vieler engagierter Solawistas.
Jetzt musste ich doch ein bisschen mitweinen und bin dankbar für unsere Solawi und dein Mit-Teilen!
Ich schließ mich an und möchte ergänzen, dass du das sehr schön geschrieben hast, Jakob! Also da steckt neben dem Gärtner auch ein schriftstellerisches Talent in dir 😊
Und außerdem feiere ich gerade die 🍉, die wir jetzt endlich aufgeschnitten haben, nachdem sie bereits eine Weile in der Veranda gelegen hatte, während draußen der Herbst heranspaziert. Sie ist ja sooo lecker, richtig süß!! Fantastisch!! Der Muskelkater, den ich nach dem Jäten hatte, hat sich definitiv gelohnt!! Dies ist ein klares Plädoyer für: Es lebe die Solawi-Vierlande und: nochmal Melonen!! 🎉 Ich jäte auch gerne wieder 🥰
Viele liebe Grüße, Birte