Neues vom Acker KW 09

Hey ihr,
 
in meinem letzten Blog-Eintrag habe ich euch davon erzählt, dass ich mir wünsche, dass wir alle uns einbringen, um unsere Gemeinschaft zu formen. In mir hat das weitergearbeitet – vielleicht ja auch in der einen oder anderen von euch. Das wäre klasse!
 
Ich habe keine fertigen Gedanken, keine Rezepte für Erfolg. Und genau darin liegt für mich das gespannte Interesse, der Funke der Aufgeregtheit gegenüber dem, was werden könnte und einmal sein wird. Es ist im besten Sinne kindliche Vorfreude. Ich spüre, dass wir uns transformieren werden.
 
Wir leben in unsicheren Zeiten und Graustufen sind im Nebel der Dringlichkeit manchmal schwer auszumachen. Was kann man tun? Ich fühle mich oft machtlos. Klima, Staat, Menschenrechte, Frieden – alles wackelt.
 
Ich habe verschiedene Ideen und würde sie gerne mit vielen anderen in den Ring werfen.
Wir können unseren ausgehungerten Herzen hier etwas Echtes geben. Dem ganzen etwas konstruktives entgegensetzen und dem Schicksal die Stirn bieten.
 
Zum Beispiel:
 
In meiner perfekten Solawi schaffen wir uns auf unseren neuen Flächen einen Ort für uns alle. Einen Ort, an dem man gerne ist und sich trifft. Die Flächen sind gut mit dem Fahrrad oder den Öffis aus der Stadt zu erreichen. Es könnte Mitglieder geben, die sich voller Neugier ins Thema Bienen einarbeiten und für uns Imkern. Andere bauen vielleicht einen Unterstand, die nächsten kümmern sich um Strukturelemente und mehr Biodiversität. Wieder andere veranstalten Familientage … Meine Ideen sind begrenzt, aber das Potenzial nicht.
 
Ich würde unsere Gemeinschaft gerne als einen experimentellen Raum sehen. Bitte verdreht jetzt nicht gleich die Augen! Wir können uns selbst die Form geben, die wir möchten. Ich würde gerne wissen, welche Form ihr für uns seht und möchtet. Von Abokiste bis Hippiedorf ist alles erlaubt, und (fast) kein Gedanke verboten. Dafür möchte ich auch gerne zu euch kommen, um euch und eure Ideen kennenzulernen. Wenn es Depots gibt, die sich mit uns und unseren Möglichkeiten beschäftigen möchten – meldet euch! Wir können uns bei euch treffen oder auf dem Acker zusammenkommen.
 
Ich könnte mir auch Solawi-Räte vorstellen – ähnlich wie Bürgerräte. Gremien, die sich abseits des Tagesgeschäfts des Beirats mit größeren Grundsatzentscheidungen beschäftigen und Antworten recherchieren. Wo unterschiedliche Ideen intensiver aufeinandertreffen und abgewogen werden können. Zum Beispiel: Soll die Solawi politisch Position beziehen? Darf Parteienwerbung stattfinden? Soll eine Umverteilung unter Mitgliedern über die Beiträge stattfinden, Dürfen kohlhernie-resistente GMOs angebaut werden? Wie finanzieren wir uns – soll es Bietrunden geben?
 
In meiner perfekten Gemeinschaft würden wir uns auch überlegen, wie wir das, was wir haben, teilen können. Wie können wir über unseren Verein hinaus wirken? Können wir Menschen, die weniger Kontakt zur Natur haben, etwas bieten? Können wir Kindern eine Normalität im achtsamen Miteinander vorleben – einem Miteinander, das auch unsere Umwelt einbezieht?
 
Ich stelle diese Ideen hier in den Mittelpunkt, sie sollen aber nicht allein stehen. Ich wünsche mir und hoffe, dass ihr mit einsteigt!
   
Habt noch eine gute Woche und passt auf euch auf!
   
Jakob 

2 Kommentare zu „Neues vom Acker KW 09“

  1. Hey, die Ackerpost hat wieder den Weg in mein Postfach gefunden – yeah!
    Hallo Jakob und alle anderen! Wow, deine Gedanken beeindrucken mich gerade sehr, Jakob! Sie zeichnen eine erstrebenswerte Utopie, wie ich finde. Wie schön, wenn ich schon in Rente wäre und mich mit mehr Zeit regelmäßiger einbringen könnte! Und andere engagierte Mitsolawis auch so 30StundenTage hätten 😉 Werde mich auf jeden Fall im Kalender umsehen und für Termine eintragen.
    In meinen aktuellen Alltag passt aber auch ein Ausflug mit einer meiner Fachschulklassen zur Solawi Gärtnerei, an irgendeinem Mittwoch zwischen jetzt und Ende Juni! Wenn das kein Plan ist 🙂
    Auf zu neuen Ideen und – allez hopp!!

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