Achtung, diese Woche gibt es Postelein (Claytonia) in Suppenmenge! Ja, man kann dieses winterharte Blattgemüse auch warm genießen, und es ist dann im Geschmack und in der Zubereitung dem Spinat sehr ähnlich. Das Wintergemüse, auch bekannt unter Namen wie Kuba-Spinat, Winterpostelein, Gewöhnliches Tellerkraut oder Winterportulak war mir vor meiner Solawi-Zeit gar nicht bekannt. Es stammt ursprünglich von den Berg- und Küstenregionen der nordamerikanischen Westküste und hält kalten Temperaturen bis zu minus zwanzig Grad stand. Zum Frühjahrsbeginn geht es bei mir spätestens auch wieder mit der Zubereitung grüner Smoothies los. Da ist der Postelein genauso gut geeignet wie Brennnesseln oder junger Spinat. Am besten verzehrt ihr den Postelein bald nach der Abholung vom Depot. Die abgeschnittenen Blätter können locker in eine Schüssel gelegt und mit einem feuchten Tuch bedeckt für circa sechs bis acht Tage im Kühlschrank gelagert werden.
Die Pflanze kann beinahe komplett verwendet werden: Die jungen Blätter, Stängel und Blüten schmecken roh am besten, während die Wurzeln und ältere Blätter gekocht sehr lecker sind, da sie roh einen leicht bitteren Geschmack haben. Etwas nerven können die langen Stiele. Die isst man aber unbedingt mit, sonst bliebe wenig vom kostbaren Salat übrig! Nach dem Waschen trennt ihr die Stiele einfach von den Blättern ab und schneidet sie wie Schnittlauch in Röllchen. Die dienen dann als Topping, auch gern zusammen mit gehackten, gerösteten Walnüssen oder ihr mischt die zerkleinerten Stiele mit unter. Man kann den Postelein natürlich auch mit anderen Wintersalaten oder mit Winterkresse sehr gut kombinieren.
Genießt den Winterpostelein also unbedingt auch öfter als Salat. In meinem nun schon mehrmals erwähnten Buch „Der lebendige Garten“ schreiben Johanna Paungger und Thomas Poppe: „Zu jedem Essen gehört ein Salat! Das ist eine altüberlieferte Weisheit und auch heute noch kann man sich davon überzeugen, dass die Regel fast überall auf der Welt Achtung findet, in fast allen Kulturen. Trotzdem müssen Kinder und auch viele Erwachsene immer wieder erst dazu ermuntert, um nicht zu sagen, zu ihrem Glück gezwungen werden. Ist überhaupt was dran an dieser Weisheit, oder folgen wir nur einfach einer sinnfreien Gewohnheit so eingefleischt wie für manche Menschen der Griff zur Zigarette am Morgen? Nein, es ist was dran und zwar sehr viel! Salat erhöht die Sauerstoffzufuhr zu den Körperzellen und verbessert die Eiweißverwertung. Die Zellatmung kommt in Schwung, und das eigentlich schwer verdauliche Eiweiß wird leichter der Energiegewinnung zugänglich gemacht. Als ob Salat Normalbenzin in Super verwandelt und unseren Motor kräftiger durchziehen lässt. Salat entlastet die Bauchspeicheldrüse und den Cholesterinspiegel. Er stärkt generell das Immunsystem, schütz vor Zellschädigung, kräftigt Herztätigkeit und das Nervensystem. Damit haben wir nur die guten Wirkungen benannt, die von ALLEN Salatsorten ausgehen. Im Einzelnen kommen dann noch weitere positive Effekte hinzu.“
Im Internet fand ich noch weitere Infos: So ist der Postelein eine echte Nährstoffbombe, weil in dieser Pflanze sehr viel Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium und Vitamin C stecken. Da können andere Salate nicht mithalten! Weiteres Plus: Postelein enthält sehr wenig schädliches Nitrat, das sich oftmals bei Blattsalaten findet, die im Winter aus Treibhäusern kommen.
Bereits bei den Indianern und anderen Urvölkern wurde Postelein als Nahrungs- und Heilpflanze eingesetzt. Er kam als Breiumschlag bei Rheuma und Augenschmerzen zum Einsatz oder der Saft als Mittel gegen Appetitlosigkeit.
Also – ran an den Salat!!!
Hmmh, alles durch gelesen und jetzt mach ich bei dieser Posteleinmenge erst recht Salat, Salat, Salat …:)