Ist der Frühling nicht eine wunderbare Jahreszeit? Auch wenn das Wetter teilweise noch recht kühl ist und wechselhaft, fasziniert mich die Natur jedes Jahr aufs Neue. Die Pflanzen draußen trotzen Wind, Temperaturschwankungen und Fressfeinden. Und genau das macht sie so gesund im Vergleich zu „verwöhntem“ Gewächshausgemüse.
Mein Vorsatz für dieses Jahr: Mehr Wildpflanzen und essbare Blüten genießen. Dabei unterstützt mich auch unsere Solawi, indem ich z. B. jungen Spinat und Radieschenblätter bekomme, die ich u. a. mit Brennnesseln und Girsch aus meinem Garten zusammen mit Obst, Zimt, Kurkuma und Leinöl zu einem leckeren grünen Smoothie verarbeite. Und ich esse viel abwechslungsreicher und auf jedem Fall bewusster, regionaler und saisonaler als früher!
Blätter und Stängel von Stielmus bereitet am besten getrennt zu, denn die Stiele brauchen eine etwas längere Garzeit. Die Vorbereitung selbst ist relativ schnell erledigt: Blätter vom Stiel schneiden und gründlich waschen. Dann die Stiele ebenfalls waschen, harte Fäden sowie eventuelle braune Stellen entfernen und die Stiele kleinschneiden. Die Blätter von Stielmus können je nach Rezept ganz oder in Streifen geschnitten verwendet werden; sie kommen erst 3-4 Minuten vor Garzeitende zu den Stielen in Topf oder Pfanne.
Ein Geheimtipp für alle, die es bodenständig mögen, kommt aus den Niederlanden: Dort bereitet man den traditionellen „Stamppot“ aus gedünstetem Stielmus, gebratenem Speck und gestampften Kartoffeln zu. Einfach alles einzeln vorbereiten und dann mischen!
Etwas edler ist die Italo-Variante: Stielmus kurz dünsten, mit Gorgonzola überbacken und zu selbst gemachtem Kartoffelpüree servieren.
Super schmeckt Stielmus z.B. leicht gedünstet als Beilage zu Fisch, Geflügel, Fleisch oder Eiergerichten. Stielmus könnt ihr aber auch wunderbar für Gemüsegerichte, Suppen, leichte Eintöpfe, Salate, herzhafte Kuchen oder zu Nudeln einsetzen.
Und was tut dieses Gemüse für unsere Gesundheit?
Stielmus enthält viel Vitamin C (für unsere Abwehrkräfte), Vitamin A, E und K sowie Beta-Carotin. Beste Voraussetzungen also, etwas für gesunde Zellen und ihren Schutz gegen freie Radikale zu tun! Zudem ist das Gemüse reich an Kalium, dem Mineralstoff, der Herz und Kreislauf auf natürliche Weise entlastet. Dabei ist Rübstiel leicht verdaulich und beruhigt den Magen durch die darin enthaltenen ätherischen Öle. Auch Calcium ist enthalten, das wir für gesunde Knochen und Zähne benötigen. Und er macht gut satt, hat wenige Kalorien und einen hohen Gehalt an Ballaststoffen.
Den würzigen und etwas scharfen Geschmack bekommt Stielmus übrigens vor allem durch die darin steckenden Senfölglykoside. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antibakteriell, regen die Verdauungsorgane an und sollen sogar krebshemmende Effekte haben.
Ich bin schon sehr gespannt, dieses neue alte Gemüse auszuprobieren!
Hallo, leider fehlt die im Text angekündigte Internetseite? Danke! GlG r.
https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gemuese/stielmus
Danke für den Hinweis, leider wurde auch das Foto nicht mit übertragen.
Liebe Christine!
Vielen Dank für deine umfangreichen Infos zum Rübstiel! Nun weiß ich endlich, was wir da immer als Salat essen… Er schmeckt uns sehr gut! Auch dein Rezept für den Smoothie werde ich gleich nachmachen!
Hier unser Salat-Rezept für Rübstiel:
Rübstiel waschen und in kleine Stücke schneiden,
mit Radieschen, Zwiebelwürfeln, gewürfeltem Feta-Käse mischen,
und mit einem Dressing aus dem
Saft einer kl. Orange, 2 EL Essig, 4 EL Olivenöl, Gewürzen nach Geschmack, etwas Senf,
sowie einem kleinen Schwung (TL) Hanfsamen und Sesam obendrauf
genießen 🙂
Guten Appetit! LG Birte