Neues vom Acker KW 22
Liebe Solawistas,
Diese Woche haben wir leider einen kleinen Schock erlitten: Beim wöchentlichen Garten- und
Ackerrundgang mussten wir feststellen, dass nicht nur das kühle Wetter und der viele Regen das
Pflanzenwachstum verlangsamt haben, sondern dass zusätzlich noch die Schnecken über unser
Gemüse hergefallen sind.
Die jungen Pflanzen, die wir jetzt in die Erde setzen, schmecken ihnen viel besser als Gras und
Kräuter, die sie sonst auf dem Acker gefunden haben. Circa die Hälfte des Rosenkohls haben sie
übers Wochenende zum Verschwinden gebracht, von der frisch gekeimten Roten Bete findet man
nur noch kleine Stümpfe, die Kürbisjungpflanzen waren der große Renner, sogar die Zucchini
wurden an- und abgenagt und nicht mal vor den Zwiebeln haben die Schnecken haltgemacht. Es ist
tatsächlich ein Bild des Jammers. Dabei hatten wir sogar schon vorgebeugt, aber es herrscht
offensichtlich eine Schneckenübermacht vor. Sie sitzen auf den Zwiebeljungpflanzen und kauen mit
vollen Backen und lachen einem dabei sogar noch ins Gesicht!
Ein paar Hasenködel und die dazugehörigen Produzenten finden sich auch auf dem Acker, aber sie
sind wohl nicht für den größten Teil des Schadens verantwortlich. Gegen Hasenzähne helfen auch
Kulturschutznetze, die wir über die Jungpflanzen breiten, und bald wird auch der Zaun um die
Fläche fertig sein und den Zugang zumindest behindern.
Aber Zäune helfen leider nicht gegen Schnecken, unsere Igel sind wahrscheinlich alle schon satt,
für die Ringelnattern war es vielleicht zu kalt, wo die Nacktschnecken fressenden
Wildvogelschwärme abbleiben, wäre zu klären, und wie viele Schnegel (eine Nacktschneckenart,
die gern die Eier anderer Nacktschnecken, aber nicht so gern frisches Gemüse frisst) wir auf dem
Acker haben, wissen wir nicht. Offensichtlich nicht genug.
Es werden immer wieder Laufenten zur Schneckenbekämpfung eingesetzt, aber Tierhaltung ist eben
eine Aufgabe, die nicht so nebenbei gemacht werden kann, daher kommt diese Option für uns erst
mal nicht infrage. Stattdessen müssen wir den Schnecken dort, wo es geht, die Verstecke wegnehmen, auf warmes trockenes Wetter hoffen, die Jungpflanzen möglichst groß auspflanzen,
damit sie nicht mehr ganz so zart und appetitlich sind, und Schneckenkorn ausbringen.
Zucchini und Kürbis pflanzen wir also nach, Rote Bete säen wir eben noch mal, bloß den
Rosenkohl und die Zwiebeln können wir leider nicht ohne weiteres ersetzen: die Voranzucht, also
die Aussaat aus Samen, dauert sehr lange, und dann ist die Wachstumsperiode nicht mehr lang
genug, als dass die Pflanzen erntereif würden. Und unser Jungpflanzenproduzent hat von diesen
beiden Kulturen auch nichts mehr übrig. Drücken wir uns die Daumen, dass die letzten
Überlebenden den Schnecken auch weiterhin Widerstand leisten können, damit wir wenigstens ein
bisschen Rosenkohl und ein paar Zwiebeln ernten können! Und drücken wir uns die Daumen, dass
dieses dann auch die größten Ausfälle für dieses Jahr sein werden!!
Die gute Nachricht zum Schluss: auf den kleinen Flächen um die Gewächshäuser herum und in den
Gewächshäusern ist die Lage sehr erfreulich! Das Gemüse wächst und gedeiht und ist bisher relativ
unbehelligt geblieben. Toi, toi, toi! Und bitte nicht den Schnecken weitersagen!
Habt eine schöne Woche.
Kristina