Neues vom Acker KW 23
Liebe Solawistas,
in den letzten paar (heißen) Tagen haben wir drei mit Unterstützung durch Kerstin, unsere neue Saisonkraft, schon für den Winter vorgesorgt und für euch 6500 Porreepflänzchen gepflanzt.
Das geht so: Die Jungpflänzchen kommen in einem Erdbett bei uns an, dann werden sie sortiert: zu dünne Pflänzchen und solche, die unten schief und krumm gewachsen sind, kommen raus (erstere geben voraussichtlich auch nur sehr dünne Porrees, zweitere kriegt man später nie mehr aus dem Boden raus, weil sie sich durch ihre Biegung zu sehr in der Erde verankern).
Dann kürzt man die Wurzeln mit dem Messer etwas ein, um deren Wachstum nach der Pflanzung anzuregen, und dann wird für jeden Porree sein persönliches Pflanzloch gestochen und der Kerl darein versenkt. Noch zwei Mal hacken, dann anhäufeln, damit das Weiße schön lang wird, wenn möglich mit Mulch abdecken – und warten. Mit Netzen vor der Lauchminierfliege schützen nicht vergessen! Die Fliege sticht den Lauch an und legt ihre Eier darin ab, die Larven fressen sich daran satt.
Ab dem späten Herbst bis weit, weit in den Winter hinein können wir dann ernten, und praktischerweise kann der Porree sogar die gesamte Zeit in der Erde bleiben und muss nicht im Kühlhaus eingelagert werden. Das spart Platz.
Aber nun kommt erstmal der Sommer, und außer Wintergemüse säen wir auch noch sommerlichen Mais und Sommerliche Buschbohnen und versuchen es noch einmal mit Wurzelpetersilie fürs Suppengrün (letztes Jahr ist die leider gar nicht gut gekeimt, und am Ende gab es nichts zu ernten). Außerdem machen wir uns Gedanken, ob und wie wir unsere Winterkulturen (hups, jetzt sind wir doch wieder da!), also vor allem die Kohlpflanzen, in den immer heißer werdenden Sommern durch Untersaaten beschatten und abkühlen können. Gerade Kohl mag es nämlich eigentlich gar nicht so gerne so warm. Mal sehen, was uns da so einfällt.
Habt eine schöne Woche!
Kristina
Ingeborg (Montag, 08 Juni 2020 12:24)
……Kann es sein, dass wir uns immer noch viel zu wenig Gedanken darüber machen, wieviel liebevolle Arbeit – auch gedankliche Vorarbeit – allein schon in einem Feld mit profanem Porree steckt?? Ich verinnerliche es immer wieder erst dann, wenn ich Beiträge wie diesen hier lese.