Liebe Mit-LandwirtInnen,
diese Woche ist wieder geprägt von viel Arbeit – und ein paar Hände mehr
wären gut gewesen.
Trotzdem muss der frisch gesäte Feldsalat vor dessen Keimung abgeflammt
werden, um schon mal ein paar Beikraut-Keimlinge zu erwischen. Ob wir
wirklich noch mal Feldsalat im Freiland säen werden? IUm letzten Jahr
haben wir sehr viel Arbeit hineingesteckt, ihn zu jäten, und am Ende war
er nicht schön genug zum ernten.
Trotzdem muss auch der Spinat gesät werden – denn zum Saison-Ende macht
praktisch jeder Tag später einen Unterschied dafür, wann die Kultur
fertig ist. Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass eine Woche
später säen sich in eine einen Monat spätere Ernte übersetzt. Oder eben
gar keine, wenn der Winter es so will.
Trotzdem muss auch besprochen werden – auf dem Foto die Grimassen
schneidenden KollegInnen in einer für uns luxuriösen Behausung, in der
wir zu Gast waren. Wir haben den ersten Teil unserer jährlichen
„Kultur-Besprechung“ gemacht: von A wie Asiasalat bis Z wie Zucchini
gehen wir unsere Notizen und Erinnerungen an das vergangene Jahr und die
Jahre davor durch und entscheiden Sorte, Menge, Anbauweise, um es im
nächsten Jahr besser zu machen, immer genug aber nicht viel zu viel und
schön viel verschiedenes zum Ernten zu haben. Dann fließen auch neue
Dinge ein – so haben wir Dienstag entschieden, unseren
Kartoffelananbauversuch aufs doppelte von diesem Jahr auszuweiten, aber
noch nicht ins volle Risiko zu gehen und für eine ganze Winterversorgung
zu planen. Außerdem stellte Caro die Strategie vor, um dem
Kohlhernie-Befall (ihr last davon in den letzten Blog Artikeln), HerrIn
zu werden.
Trotzdem muss auch Kompost bestellt werden, überlegt werden, ob man
tatsächlich 4 Sattelschlepper ausbringt, ob diese die Einfahrt vom Deich
runter nehmen können, wer ihn dann verteilt, ….
Trotzdem müssen auch Rohre repariert werden und Anbaugeräte auf ihre
Reparierbarkeit hin betrachtet werden, und andere Einachs-Geräte als
Ersatz fürs Kaputte im Auto herumkutschiert werden. Und dann auch
benutzt werden: Es wurde der Rhabarber freigelegt, auf dass er noch
etwas Licht tanken kann fürs kommende Jahr. Es wurde rund ums
Gewächshaus schier gejätet, um den Schnecken ihre Chill-Out-Area madig
zu machen. Es wurden die Scheiben geputzt, um dem keimenden Pak Choi
genug Licht zu verschaffen, sodass er nicht vergeilt.
Es musste die Sellerie (weil sie so wahnsinnig viel „säuft“) und die
Rote Bete (damit sie noch die letzten Sonnenstrahlen nutzt und größer
wird) und die Endivie (bevor sie so groß ist, dass sie gefährdet ist, zu
gammeln) beregnet werden. Dafür werden Metallrohre durch die Gegend
geschleppt. Es mussten Arbeiten für die Ackeraktion am Samstag
vorbereitet werden. Und dann ist da ja noch die Ernte und die Aufteilung
(Letzteres derzeit: 2 Personen, 1 Arbeitstag).
Manchmal frage ich mich, wie das alles mit 4 Personen in Teilzeit geht,
aber irgendwie ging es offensichtlich.
Schönen Gruß
Inga
Ihr seid der Hammer – danke Euch!
Oha, das klingt wirklich nach mehr als genug für 12 Hände! Ich ziehe den Hut vor euch!! Und freue mich auf unser Fest morgen 😊 eine gute Gelegenheit, euch Haupt – Gärtnis zu feiern!