Liebe Solawistas,
als Gärtner-innen müssen wir das vor uns liegende Gemüsejahr schon vorab
gedanklich abschreiten. Jede einzelne Kultur will geplant werden
und schon einen Platz in der Gärtnerei zugewiesen bekommen haben.
Das wird jedes Jahr mit Erfahrung leichter! Verknotet aber doch immer
wieder die ein oder andere Gehirnwindung.
Damit wir unseren Plan später aber auch umsetzen können, muss unser
Boden richtig vorbereitet werden. In den Gewächshäusern geht das
schnell und relativ unkompliziert. Denn hier haben wir großen Einfluss
auf Klima und Niederschlag. Beides große Faktoren, wenn es darum geht,
einen Boden für eine Pflanzung vorzubereiten.
Ist es zu Nass, können wir ihn mit unseren Maschinen nicht befahren.
Auf den Gärtnereiflächen ist es schon etwas schwieriger, aber durch ihre geringe Größe auch noch machbar.
Hier legen wir im Winter große Folien aus. Durch sie wird zum einen Beikraut unterdrückt, was prima ist, aber
sie halten auch einiges an Niederschlag ab. Und wenn alles gut geht,
nehmen wir die Folien bald ab und haben darunter einen Boden, der nicht
zu Nass ist, um ihn zu bearbeiten.
Schwieriger ist es auf dem Acker. 2 Hektar ist der Groß. Das sind 20.000
m²,. Die können wir leider nicht einfach mit Folie abdecken.
Hier sind wir tatsächlich den Witterungsbedingungen weitgehend ausgesetzt.
Damit wir trotzdem alle Flächen rechtzeitig bearbeiten, betrachten wir das Wetter und die
Wetterprognosen mit Argusaugen.
Sobald sich das erste Fenster öffnet, das es uns erlaubt, auf den
Acker zu fahren und ihn zu bearbeiten, wird die Ganze
Fläche auf einmal in Angriff genommen, um die günstige Situation zu nutzen.
Obwohl auf einigen Stücken des Ackers erst später im Jahr Gemüse wächst.
Aber wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ist Gemüse nicht das
einzige, das auf unserem Acker angebaut wird. Auf den Flächen, die früh
bearbeitet werden, auf denen aber erst spät Gemüse steht, wird eine Gründüngung gesät.
In diesem Fall wird es eine Mischung aus Pflanzen, deren unterschiedliche
Wurzelsysteme positiven Einfluss auf unseren Boden nehmen. Unter ihnen
sind flache feinwurzler und tiefgehende pfahlwurzler. Mit ihrer Hilfe
wird die durch die Bearbeitung tiefengelockerte feinkrümelige Bodenstruktur lebendig
verbaut. Sie halten den boden praktisch fest, damit dieser nicht wieder
in sich zusammen sackt und verdichtet. Und wird die Gündüngung oberirdisch entfernt,
hinterlassen die Wurzeln einen lockeren Boden, in dem unser Gemüse gut
wachsen kann.
Aber die Bilder, die ich euch mitschicke, sind offentsichtlich keine
Bodenquerschnitte oder Durchwurzelungsanalysen? Was ist da los? In der
Gärtnerei gab es Nachwuchs! 7 kleine Lämmer sind geboren!
Es ist jedes mal wieder magisch das mit anzusehen 🙂
Ich hoffe ihr habt noch eine gute Restwoche!
Passt auf euch auf!
Jakob