Mit 15 SoLawistas, zwei davon passten noch in den Bollerwagen und haben
sich über die reifen Beeren an der Wildobsthecke gefreut, haben wir am
Sonntag ca. die Hälfte des Möhrenackers fertig gejätet. Mir hat es Spaß
gemacht, mit euch zu arbeiten, auch wenn die Sonne uns ganz schön
gebraten hat. Und auch wenn 5 h auf den Knien im Nahfokusbereich kleine
Möhren von kleinen Beikräutern zu befreien ganz schön fordernd ist, war
es wahnsinnig motivierend. Wir haben richtig was gerockt. Und Kuchen
gegessen :). Vielen Dank euch!
Mein Alarmismus im Begrüßungstext letzte Woche ist also erhört worden.
Ich hatte etwas Sorge, wie das wohl rüber kommt. Nur, wenn wir nicht
deutlich äußern, dass es jetzt wichtig ist, dass ihr kommt, dann wisst
ihr es ja nicht. Mir ist selbstredend völlig klar, jede Person steckt in
ihrem Leben mit all den Dingen die mensch sonst noch so tun will, muss,
die wichtig sind – außer Möhren jäten.
Also, wer’s letzte Woche verpasst hat – Die nächste A(c)ktion steht
schon ins Haus: Vor dem Sommerfest am Samstag geht es weiter mit dem
Möhrenjäten. Und wenn das geschafft ist, hätten wir da noch die Rote
Bete… Also: Kommt zahlreich schon um 9:00!
Was passiert sonst auf dem Acker?
Die derzeitig herrschende Trockenheit macht es notwendig, dass wir jeden
Abend beregnen. Ein Achtel des Ackers können wir auf einmal bewässern.
Dabei blasen wir täglich 5 l Benzin in die Atmosphäre. Fühlt sich nicht
richtig an, den spürbaren Folgen des Klimawandels mit ebendem zu
begegnen, was ihn befeuert. Dass wir mit unseren Emissionen im
Verhältnis zu anderen Emittenten, und vermutlich (wer hat mal Lust das
auszurechnen?) auch auf die erzeugte Kilo-Kalorie bezogen, und auch
bedenkend, dass wir keine überflüssigen Happy-Meal-Plastik-Spielzeuge
erzeugen, sondern Nahrung – setzt das Gefühl in Relation. Die Aufgabe
ist trotzdem, Anpassungen zu etablieren, die mehr Wasser im Boden
halten, weniger Beregnung nötig machen. Passt nicht so ganz auf uns, da
es hier um Tierhaltung geht, fand ich trotzdem einen interessanten
Podcast zum Thema:
Nichtsdestotrotz sind die sich allabendlich drehenden Regner ein
beruhigender Anblick für mich. Die frisch gepflanzten Steckrüben
bekommen einen guten Start, Möhren, Mais, Zucchini, Dicke Bohnen können
so richtig loslegen, Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Wirsing,
Lagerkohlrabi bilden ordentlich Blattmasse. Die Köhler sind übrigens
unter dem Kulturschutznetz, das Erdflöhe, Kohleulen, Kohlfliege,
Kohlweißling und Koh… Hase abhalten soll. Und die Verdunstung
herabsetzen. Unser verlässliches Arbeitspferd, die Honda-Wasserpumpe tut
ihr Werk schon seit Anfang der SoLawi, deswegen hat sie nu auch mal
einen Bildauftritt in der Ackerpost verdient.
schöne grüße von Inga
Interessanter Beitrag. Mein Onkel hat darüber nachgedacht, ein Bewässerungssystem für die Landwirtschaft anzuschaffen. Dieses Jahr war schwierig für ihn, da es sehr heiß war.